Mit Vollgas in die hohen Nebenkosten!

Bezahlbare Wärmewende? Mit der CDU Fehlanzeige!​​​​​​​

Noch immer wird in Deutschland mehrheitlich mit Gas-, Öl- und Kohleheizungen sowie fossiler Abwärme geheizt. Damit ist der Gebäudesektor für 15 % des Treibhausgas-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich1. Durch dieses klimaschädliche Heizen wird auch unsere Zukunft verheizt!

Gleichzeitig sind schon jetzt steigende Mieten und Nebenkosten eine finanzielle Belastung für viele (von uns). Wenn die Wärmewende weiterhin von CDU und SPD verschlafen wird – im Koalitionsvertrag wird „Wärmewende“ gar nicht erst erwähnt2 -, wird das die Heizkosten weiter in die Höhe treiben.

Denn Gas wird einfach immer teurer werden. Und das nicht nur wegen Kriegen und Abhängigkeiten von Russland, den USA oder Saudi-Arabien. Ab 2027 wird nämlich der europäische Emissionshandel auch auf den Gebäudebereich ausgeweitet, und wenn Leute dann noch mit Gas heizen, kann das langfristig Mehrkosten von bis zu 1000 Euro pro 20 Jahr bedeuten3. Dabei haben die meisten Mieter*innen überhaupt keinen Einfluss darauf womit sie heizen.

Friedrich Merz, der zusammen mit Union und Springerpresse Stimmung gegen Robert Habecks ungerechten „Heizhammer“ gemacht hat, zeigt jetzt, dass ihm alle diese Problem in Wahrheit komplett egal sind. Während mehrere 100 Milliarden für Aufrüstung ganz schnell frei gemacht werden können, ist für den Millionär Merz bezahlbares Leben für alle wohl einfach zu teuer. Stattdessen fordert Merz, dass alle mehr arbeiten müssen. Super!

Es muss jetzt auf allen Ebenen Druck auf die CDU ausgeübt werden, damit wir am Ende nicht alle auf unbezahlbaren Neben- und Lebenskosten und einem Haufen SondervermögesWaffen sitzen bleiben. Wir brauchen dringend eine sozial gerechte Wärmewende!


Doch was heißt eigentlich Wärmewende?

Es braucht konkrete Planungen für die Umsetzung klimafreundlicher Nah- und Fernwärme mit Technologien wie Großwärmepumpen und dezentralen Wärmenetzen. Dabei sind finanzielle Entlastungen für den Austausch von Anlagen notwendig, insbesondere für Menschen mit niedrigem Einkommen.

Die Wärmewende betrifft aber auch Mieter*innen. Mieter*innen können nicht entscheiden, wie in ihrer Wohnung geheizt wird, die steigenden Nebenkosten werden sie aber bezahlen müssen. Mit der Modernisierungsumlage können Mieter*innen 8 % der Investitionskosten bezahlen müssen und das dauerhaft. Statt einer bezahlbaren Wärmewende gibt es dadurch Mietsteigerungen.4

Es braucht daher Sanktionen von Wohnkonzernen, die klimafreundliche Modernisierungen blockieren und finanzielle Unterstützung für Mieter*innen und einzelne Vermieter*innen, die dies finanziell nicht leisten können.5

Wir unterstützen daher die lokalen Forderungen der Kampagne 180 Wärmewende Leipzig für eine sozial gerechte Umsetzung der Wärmewende ohne steigende Nebenkosten und eine zukunftstauglichen sowie technologisch transparente Wärmestrategie der Stadt Leipzig. Weitere Forderungen und Kontaktdaten, falls ihr euch auch zu dem Thema engagieren wollt, findet ihr hier: waermewendeleipzig.de


Zum Weiterlesen:

LobbyControl e.V., „Pipelines in die Politik. Die Macht der Gaslobby in Deutschland“, 2023,
https://www.lobbycontrol.de/wp-content/uploads/gaslobby-studie-lobbycontrol.pdf.

Agora Energiewende, „Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2023. Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2024.“, 2024, https://www.agora-energiewende.de/publikationen/die-energiewende-in-deutschland-stand-der-dinge-2023.

Ralph Henger u. a., „Analyse: Wer zahlt für den Klimaschutz im Gebäudesektor? Reformoptionen
der Modernisierungsumlage“, 3. August 2021, https://ariadneprojekt.de/publikation/analyse-reformoptionen-modernisierungsumlage/.

www.klimareporter.de/gebaeude/die-abschaffung-des-heizungsgesetzes-eine-rettungsaktion-fuer-die-gasnetze